Viele Menschen verbringen einen Großteil ihres Tages im Sitzen. Am Schreibtisch im Büro, im Auto, am Küchentisch und abends auf der Couch.
Sitzen dient uns zur Erholung. Es erfordert nicht viel Energieaufwand und beansprucht weniger Muskeln.
Sitzen wir ständig oder zu lange Zeit am Stück, erhöht sich das Risiko etlicher gesundheitlicher Schäden. Langes Sitzen ermüdet die Muskeln, erhöht das Schlappheitsgefühl, senkt die Konzentration, vermindert die Durchblutung, beeinträchtigt die Atmungs- und Verdauungsorgane, verursacht Durchblutungsstörungen in den Beinen und sorgt für häufige Verspannungen in Nacken- und Rückenmuskulatur.
Viele chronische Krankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs werden oft mit Bewegungsmangel und langem Sitzen in Verbindung gebracht.
Sitzen senkt den Stoffwechsel
Der Stoffwechsel verändert sich bereits nach 20 Minuten Sitzen. Ständiges Sitzen erhöht das Risiko verschiedener chronischer Stoffwechselerkrankungen. Durch langes Sitzen werden Fett verbrennende Enzyme im Körper praktisch ausgeschaltet. Vor allem das Enzym Lipoproteinlipase ist für die Kontrolle des Plasmatriglyceridstoffwechsels und das gut HDL Cholesterin entscheidend. Es dient zur Spaltung der Triacylglycerine im Blut.
Gesenkter Stoffwechsel und die Folgen vom Sitzen:
- Anstieg vom schlechten LDL Cholesterin
- Reduktion vom guten HDL Cholesterin
- Erhöhter Blutzuckerspiegel und verringerte Insulinsensitivität
- Erhöhter Blutdruck
- Reduktion der geistigen Wachheit und Positivität
- erhöhtes Risiko für Entzündungen
Sitzen verursacht Muskelschmerzen
Durch ständiges Sitzen erschlafft die Rumpfmuskulatur und verliert ihre stützende Funktion. Dadurch steigt die Belastung auf die Wirbelsäule, die Kompression auf die Bandscheiben wird erhöht und der Rücken wird immer runder.
Eine müde und schlaffe Muskulatur ist anfälliger für Rückenschmerzen, Verspannungen und verkürzt sich schnell. Die Beweglichkeit wird eingeschränkt und neben Rücken- und Nackenbeschwerden kommt es zu Schulterschmerzen, Knieschmerzen, Kopfschmerzen und Carpaltunnelsyndrom.
Sitzen belastet die Wirbelsäule
Im Sitzen ist der Belastungsdruck auf die Bandscheiben etwa 1 ½ Mal so groß wie im Stehen. Die ständige Kompression der Wirbelkörper auf die Bandscheiben stört die Nährstoff- und Flüssigkeitsversorgung. Dadurch wird die Bandscheibe schmaler, die Elastizität vermindert und anfälliger für Verletzungen.
Auch mit ergonomischen Bürostühlen oder “richtigem” Sitzen wird die Bandscheibe stark belastet, was nur mit körperlicher Bewegung entgegengewirkt werden kann.
Um Rückenschmerzen, Wirbelsäulenschäden und Stoffwechselstörungen zu vermeiden, ist unser Körper auf ausreichend Bewegung angewiesen. Bewegen wir uns alle 45 Minuten für 5 Minuten, wird der Glukosestoffwechsel verbessert, die Konzentration gesteigert und die Muskulatur mehr durchblutet.
Hinweis: Regelmäßige 5-minütige Bewegungseinheiten während des Tages können NICHT mit einem 60-minütigen Training ersetzt werden. Unser Körper benötigt im Laufe des Tages die Bewegung und die Abwechslung.