Diäten gibt es wie Sand am Meer. Eine Garantie zum effizienten Gewichtsverlust dagegen nie. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit gibt es jetzt bei der China-Diät. Sie wurde in einer sechsjährigen Studie genau unter die Lupe genommen; die Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht.
Forscher der Rutgers University (USA) und der Shanghai Jiao Tong University (China) haben Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe ernährte sich – wie für die chinesische Lebensweise üblich – ballaststoffreich, die Vergleichsgruppe aß weniger Ballaststoffe. Alle Teilnehmer ernährten sich derweil ausgeglichen.
China-Diät verbrennt Fett
Nach rund einem Monat (28 Tage) zeigte sich, dass der Blutzuckerspiegel der Probanden erster Gruppe weitaus mehr gesunken ist. Gleichzeitig haben die Testpersonen der ersten Gruppe auch mehr Gewicht verloren, als Probanden der zweiten Gruppe.
Den Zusammenhang zwischen Ballaststoffen und dem Gewichtsverlust beschrieben die Forscher wie folgt: Ballaststoffe verändern die Darmflora dahingehend, dass sie zur Fettreduzierung im Körper beiträgt. Denn ballaststoffreiche Ernährung führt dazu, dass sich jene Bakterien im Darm vermehren, die Kohlenhydrate abbauen. Diese wiederrum sind es, die etwa für Heißhungerattacken verantwortlich sind.
Doch die China-Diät ist laut Studienergebnissen nicht nur förderlich bei der Fettverbrennung, sondern auch für die Gesundheit. Demnach lindert die China-Diät den Diabetes-Typ 2 und bringt eine beschädigte Darmflora wieder ins Gleichgewicht (z.B. nach Krankheiten).
Wie funktioniert die China-Diät?
Bei der China-Diät geht es darum, sich ausgewogen zu ernähren. Das heißt auch: Man verzichtet nicht auf Fleisch, Fisch oder Tierprodukte, sondern isst alles in Maßen. Nur eins ist verpönt: industriell verarbeitete Lebensmittel und Tiefkühlkost.
Der Schwerpunkt bei der chinesischen Ernährung liegt dabei auf frischen, ballaststoffreichen Nahrungsmitteln, denn die Zusammenstellung der Lebensmittel sollte wie folgt aussehen:
- 25 bis 60 % Getreide
- 20 bis 25 % Hülsenfrüchte, gekochtes Gemüse, Wurzeln
- 5 bis 15 % rohes Gemüse (z.B. Salate), Obst
- max. 10 % Fleisch, Fisch und tierische Produkte
- Tee und stilles Wasser trinken
Diese Vorgaben zu erfüllen, ist einfacher, als es auf den ersten Blick erscheint. Viele Nahrungsmittel, die wir täglich zu uns nehmen, lassen sich einfach durch ballaststoffreiche Produkte ersetzen: Statt Weißbrot zu Vollkornbrot greifen, statt helle Nudeln Vollkornnudeln wählen, die Pizza mit Dinkelboden bestellen statt mit üblichem Teig (bieten immer mehr Pizza-Lieferanten an!). Auch wenn man selbst bäckt, kann man statt Weißmehl zu Vollkornmehl greifen.
Weitere ballaststoffreiche Lebensmittel sind z.B.:
- Roggen- und Weizenprodukte (v.a. Weizenspeisekleie)
- Dinkel, Grünkern, Haferflocken, Gerste, Mais
- Erbsen, Karotten, Sellerie, Brokkoli, Wirsing, Spinat
- Rosen-, Weiß-, Rot- und Blumenkohl
- Heidelbeeren, Kiwi, Äpfel
- Mandeln, Hasel-, Wal-, Macadamia- und Erdnüsse
- Trockenobst (v.a. Feigen, Datteln, Pflaumen, Sultaninen)
- Chia-, Sesam-, Leinsamen
- Sonnenblumen-, Kürbis-, Pistazienkerne
Was essen bei der China-Diät?
Ein Beispiel wie man einen Tag in Form der China-Diät füllt:
- Frühstück: Haferflocken mit Amaranth, Dinkel und Weizenspeisekleie (ggf. garniert mit Kernen, Samen und / oder Kokosraspeln) – am besten mit Soja- oder Dinkelmilch
- Snack: ein frischer Apfel
- Mittagessen: Reis-Gemüsepfanne aus ballaststoffreichen Gemüsesorten und Hülsenfrüchten
- Snack: eine Hand voll Trockenobst und / oder Nüsse (ungesalzen)
- Abendessen: 2 – 3 Scheiben Vollkornbrot mit Schinken und / oder Käse sowie Tomaten und / oder Gurken
- Sünde beim abendlichen Fernsehen: Popcorn oder Müslikekse
Das ist nur ein Beispiel, wie man nach der China-Diät seinen Essensplan gestalten kann. Die Variationen mit ballaststoffreichen Lebensmitteln sind vielfältig. Für jeden Geschmack ist sicher etwas dabei!
Wer sich parallel zur China-Diät noch regelmäßig bewegt – sei es Yoga, Spaziergänge, Fahrradfahren o.Ä. – kann auf diese Weise langfristig Fett verbrennen, Gewicht verlieren und gleichzeitig seine Gesundheit stärken.